Welche Video Ads Formate sind für Publisher relevant?
Der Markt für Video-Werbung ist auf Expansionskurs – ein guter Grund für Publisher, auf Video Advertising zu setzen. Damit erschließt ihr nicht nur eine zusätzliche Werbeerlösquelle, sondern macht euer digitales Inventar attraktiver für Werbetreibende. Welche Video Ads Formate es gibt es und welche davon für euch sinnvoll sein können?
Digitale Video-Werbung: Der Markt wächst kontinuierlich
Was Video-Anzeigen für die gesamte digitale Medienbranche so attraktiv macht und warum Videovermarktung für Publisher immer lohnender wird, hatten wir bereits in diesem Blogbeitrag erläutert. Kurz zusammengefasst: Video Ads gelten als eine besonders ansprechende Anzeigenart, um Zielgruppen mit einer kurzen Markenbotschaft zu erreichen. Sie sind effizient und erzielen hohe Cost-per-Mille-Raten (CPM). Darum ist die Nachfrage danach entsprechend groß. So erwartet Statista in diesem Werbesegment bis 2029 eine jährliche Wachstumsrate von 6,61 Prozent weltweit – und 3,12 Prozent in Deutschland. Ein Vorteil für Publisher: Euer Video-Inventar könnt ihr über alle programmatischen Kanäle und auch über Direktverträge vermarkten.
Je nachdem, wie ihr eure Video-Werbung platziert, unterscheidet die Branche zwischen folgenden Anzeigen-Arten:
- Lineare Video-Anzeigen kommen am häufigsten vor. Sie werden vor, zwischen oder nach dem von euren Usern gewählten Video Content eingespielt. Die Werbebotschaft läuft nie zeitgleich mit dem Videoinhalt – daher auch die Bezeichnung „linear“. Der Vorteil solcher Video Ads Formate: Diese Art von Video-Werbung nimmt den gesamten Bildschirm ein und zieht die volle Aufmerksamkeit der Zielgruppen auf sich.
- Nichtlineare Video-Anzeigen unterbrechen den Video Content nicht und werden mit diesem zeitgleich eingeblendet. Klicken User auf so eine nichtlineare Anzeige, wird der Videoinhalt angehalten. Sie gelten als unaufdringlich.
- Überspringbare und nicht-überspringbare Video Ads: Überspringbare Video-Anzeigen können User nach etwa fünf Sekunden überspringen. Nicht-überspringbare Video Ads müssen sie hingegen ansehen, bevor das Content Video abgespielt werden kann.
Inzwischen haben sich in der Videovermarktung mehrere Video Ads Formate etabliert.
InStream Video Ads
InStream Video Ads können linear und nicht linear, überspringbar oder nicht-überspringbar sein. Sie werden direkt in den Video Content eingebettet und nehmen die volle Aufmerksamkeit eurer User ein – das macht sie besonders effektiv. Ein weiterer Mehrwert, den die InStream-Werbung bietet: Sie können Usern eine Interaktion mit dem Produkt ermöglichen, beispielsweise in Form von Teilen in den sozialen Medien oder Drucken eines Gutscheins. Da diese Videoanzeigenformate euch höhere CPM-Raten und Werbetreibenden eine höhere Video Completion Rate (VCR) einbringen, sind sie für beide Seiten attraktiv.
Je nachdem, an welcher Stelle des Video Contents die InStream-Werbung erscheint, wird sie in drei meistverbreitete Video Ads Formate unterteilt.
- Pre Roll Ads: Die Pre-Roll-Anzeigen erscheinen vor dem eigentlichen Videoinhalt, können überspringbar oder nicht-überspringbar sein und dauern in der Regel wenige Sekunden. Da die Werbebotschaft hier vor dem Content Video platziert wird, gelten sie als besonders effektiv und sind in der Regel profitabler als andere Anzeigenformate.
- Mid Roll Ads erscheinen mitten im Videoinhalt und unterbrechen den eigentlichen Video Content.
- Post Roll Ads erscheinen am Ende des Videoinhalts. Die View Through Rate (VTR) ist bei einem Post Roll zwar geringer als bei seinen „Kollegen“. Wenn so eine Anzeige jedoch ansprechend gestaltet und inhaltlich relevant ist, kann sie beachtet werden und den Wert einer Werbekampagne mit einem Call-to-Action steigern.
Bumper Ads
Bereits seit 2016 gibt es auf YouTube InStream-Werbung namens Bumper Ads. Solche Anzeigen werden ebenfalls vor, während oder nach dem eigentlichen Videoinhalt geschaltet. Sie sind nicht überspringbar. Da sie aber maximal sechs Sekunden lang sein dürfen, werden Bumper Ads als weniger störend empfunden. So bekommen sie die ganze Aufmerksamkeit der Zielgruppen und weisen eine höhere Sichtbarkeitsrate sowie den besseren ROI (Return on Investment) auf. Vor allem auf mobilen Geräten werden solche Video-Anzeigen effektiv, weil sie hier besonders häufig angeschaut werden.
Achtung ist bei diesen Video Ads Formaten angesagt
Laut der Coaltion for Better Ads Standards zählen unter anderem auch einige Video Ads Formate zu den sogenannten Bad Ads, weil sie von Usern als störend oder sehr störend eingestuft worden sind. Darunter:
- automatisch abgespielte Video-Anzeigen mit Ton,
- lange (ab einer Läge von 31 Sekunden) nicht-überspringbare (nach spätestens 6 Sekunden) Pre Roll Ads,
- Mid Roll Ads,
- große nichtlineare Displayanzeigen, die mehr als 20 Prozent des Videoplayers einnehmen oder in seinem mittleren Drittel erscheinen.
Was dies für euch bedeutet? Darüber haben wir euch bereits in diesem Blogbeitrag informiert.
OutStream Video Ads
OutStream Video Ads gehören zu den nichtlinearen Videoanzeigen. Ihr könnt sie unabhängig davon schalten, ob ihr Video Content anbietet oder nicht. Somit erweitert ihr euer Inventar und steigert euer Umsatzpotenzial.
Diese Art von Werbevideo-Platzierung findet außerhalb von anderen Videoinhalten statt und erscheint in den dafür vorgesehenen Display-Anzeigenblöcken einer Webseite. Da ihr dafür keinen eigenen Videoplayer benötigt, sind OutStream Video Ads einfach in der Handhabung. Diese Art der Werbung wird oft als native Video-Anzeige bezeichnet, weil sie relativ unaufdringlich ist und die Use Experience (UX) nicht beeinträchtigt.
OutStream-Video-Anzeigen werden in folgende Kategorien unterteilt:
- In-Page Ads, auch als In-Banner Video Ads bezeichnet, erscheinen auf Websites innerhalb eines Textes oder neben einem Text – also auf klassischen Banner- bzw. Anzeigeflächen: seitlich, ober- oder unterhalb eures Contents. Sie starten meist automatisch, sobald eure User die Seite aufrufen oder zur entsprechenden Stelle scrollen.
- In-Feed Ads werden auch In-Read- oder In-Article-Video genannt, weil das Werbevideo in euren Content, meisten zwischen zwei Absätzen, eingebunden ist. Scrollen eure User bis zu einer bestimmten Stelle, startet der Videoplayer automatisch und die Video-Anzeige wird abgespielt. Der Ton kommt in der Regel erst, wenn der Mauszeiger darauf kommt. Bei Weiterscrollen wird das Video pausiert.
Video Interstitials
Interstitials sind generell bildschirmfüllende Anzeigen, die ihr zwischen den Seiteninhalten oder Content-Ebenen platzieren könnt. Auch Video Interstitials bedecken die gesamte Benutzeroberfläche. Sie werden ausgespielt, wenn User eine gewisse Zeit auf eurer Website aktiv waren, dauern in der Regel bis zu 30 Sekunden und sind nach fünf Sekunden überspringbar. Dabei rückt euer Content in den Hintergrund. Das macht dieses Video Ads Format zwar sehr sichtbar. Doch es wird bei eurer Leserschaft nur bedingt akzeptiert.
Companion Ads
Companion Anzeigen sind Displayanzeigen, die Video-Werbespots begleiten und ihre Wirkung verstärken können. Sie werden immer mit einer linearen oder nichtlinearen Master-Anzeige in Form von Text-, Bild-, Rich-Media-Anzeigen oder Skins ausgeliefert – und können an jeder Stelle in der Nähe des Videoplayers platziert werden. Ihr Vorteil: Sie sind auch nach Ende von Master Ad zu sehen.
Vertikale Video Ads
Fokussiert ihr euch mit eurem Content auf mobiles Publikum, sind vertikale Video-Anzeigen möglicherweise relevant für euch. Sie sind für mobile Endgeräte optimiert und haben ein Hochformat, das auf den Bildschirm eines Smartphones zugeschnitten ist. Da vertikale Video Ads deutlich mehr Platz im mobilen Newsfeed einnehmen, sorgen sie für mehr Aufmerksamkeit und erzielen eine große Werbewirkung. Sie bieten ein umfassendes Vollbilderlebnis und sind vor allem auf Social Media Plattformen und in Apps beliebt.
Warum Advertiser, Publisher und Mediaagenturen nicht länger an vertikalen Video Ads Formaten vorbeikommen, hat Robert Herrmann, unser Chief Revenue Officer, in diesem Adzine-Beitrag erläutert.
Video Ads Formate für Publisher: Unser Fazit
Alle Video Ads Formate haben ihre Vor- und Nachteile. Aus unserer Sicht solltet ihr bei der Formatwahl darauf achten, dass eure Video-Anzeigen in erster Linie zu euren Inhalten sowie zu den Präferenzen und Gewohnheiten eurer Leserschaft passen. Damit erhöht ihr die Akzeptanz eurer Video-Werbung und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sie von eurem Publikum übersprungen wird. Bei der Anzahl der Werbespots ist empfehlenswert, sich für die Regel der goldenen Mitte zu entscheiden. Schlussendlich sollte die Nutzerfreundlichkeit eures journalistischen Angebots nicht darunter leiden.
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