Neue Better Ads Standards: Diese drei Werbeformate sollen weg
Online-Werbung
Digitale Werbung soll immer besser werden, um ihre Akzeptanz bei Usern zu steigern. Dafür sorgt die Coalition for Better Ads: ein Zusammenschluss internationaler Großunternehmen der digitalen Medienbranche. Laut der neuen Standards des Verbands werden nun drei Video-Anzeigen verschwinden. Welche das sind – und was das für euch Publisher bedeutet, erklären wir hier.
Was sind Better Ads?
Nervige Pop-ups, die den eigentlichen Content abdecken. Werbeformate, die sich nicht schließen lassen oder das Surfen verlangsamen. Solche Werbeanzeigen sind nicht userfreundlich. Die sogenannten Bad Ads stören nicht nur den User, sie verfehlen ihr eigentliches Marketing-Ziel: eure Zielgruppen zu inspirieren, ihnen einen Mehrwert zu bieten. Denn alles, was den Lesefluss oder den Video-Konsum unterbricht, wird als lästig empfunden – und ignoriert.
Ein Dilemma an sich: Einerseits soll die Online-Werbung euch Publishern kostenlose Inhalte ermöglichen; andererseits darf sie euch die Leser nicht vergraulen. Ist das überhaupt möglich? Darum kümmert sich seit 2016 die Coalition for Better Ads.
Welche Bad Ads es gibt, erfahrt ihr in unserem Blogbeitrag über Ad Fraud: die Cyber-Kriminalität.
Was macht die Coalition for Better Ads?
Störende Werbeformate identifizieren und die Online-Werbung userfreundlicher machen: Das haben sich führende internationale Unternehmen wie Google, BVDW, Facebook, das IAB oder Microsoft vorgenommen. Um den digitalen Werbemarkt aufzuwerten, haben sie die Coalition for Better Ads – also die Koalition für bessere Anzeigen – gegründet und globale Standards entwickelt. Die Better Ad Standards sollen dafür sorgen, dass die Online-Werbung den Erwartungen eurer User entspricht.
Die Koalition für bessere Werbung untersucht das Userverhalten bezüglich digitaler Anzeigen. Werden bestimmte Werbeformate als besonders störend empfunden, installieren User Ad-Blocker. Dies gilt es jedoch zu verhindern, um das Surferlebnis zu verbessern. Deshalb werden solche Formate als Bad Ads eingestuft. Außerdem identifiziert die Koalition auch Anzeigen, die eure Zielgruppen akzeptieren – und die somit den festgelegten Standards entsprechen.
Bis heute sind von der Coalition for Better Ads zwölf Werbeformate als Bad Ads gekennzeichnet – darunter acht Mobile- und vier Desktop-Formate. In 2020 kommen drei weitere Anzeigen hinzu, die fürs Erste nur Kurz-Videos betreffen.
Aktuell: Diese Video-Werbeformate stehen auf der Kippe
Die Coalition for Better Ads spricht sich aktuell gegen drei Video-Werbeformate aus. In Zukunft soll es in kurzen Videos – mit einer Länge bis zu acht Minuten – folgende Video-Anzeigen nicht mehr geben:
- Nicht „skipbare“ Pre Rolls: vorgeschaltete Anzeigen, die länger als 31 Sekunden dauern und die eure User nicht überspringen können.
- Mid-Rolls: Online-Werbung, die eingeblendet wird, während ein Video läuft.
- Übergroße Display Ads: Bild- und Textanzeigen, die mehr als 20 Prozent des Video-Fensters abdecken oder sich in seinem mittleren Drittel befinden.
Diese drei Werbeformate stuft die Koalition als besonders aufdringlich ein, da sie den Better Ads Standards nicht entsprechen. Achtung: Wer darauf ab dem 5. August weiterhin setzt, wird abgestraft – und zwar nicht nur im Chrome-Browser, sondern auch in weiteren Browsern: Ende 2019 hatte zum Beispiel Microsoft bekanntgegeben, mit seinem neuen Browser Edge die Vorgaben der Coalition for Better Ads erfüllen zu wollen. Das bedeutet konkret: Diese Browser blockieren schlichtweg jede Anzeige in einem der oben genannten Formate.
Schließlich wird Google seine Tochter YouTube hinsichtlich der neuen Standards überprüfen.
Ad Blocking verhindern und Erlöse sichern: Mit Better Ads
Was bedeuten die Better Ads Standards für euch Publisher? Optimalerweise seid ihr bei der Coalition for Better Ads dabei. Das zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus. Wenn ihr auf Bad Ads verzichtet, verhindert ihr auf der einen Seite, dass eure User Online-Werbung blockieren. Auf der anderen Seite werden Mitglieder der Koalition von Google bevorzugt behandelt, was die Anzeigen in seinem Browser angeht.
Seit 2018 lässt nämlich Chrome userunfreundliche Werbeformate nicht mehr ausspielen – und das mit Erfolg: User setzen Werbeblocker seltener ein. Allerdings filtert der Google-Browser bei Nichtmitgliedern jedes Werbeformat heraus – egal, ob es sich dabei um Bad Ads oder um Standards handelt. Diese Filterfunktion fungiert selbst wie ein Ad-Blocker und verhindert, dass euren Usern Werbung angezeigt wird. Selbst Textanzeigen sind davon betroffen.
Die gute Nachricht: Alle Traffective-Partner müssen sich bezüglich ihrer Werbeeinnahmen keine Sorgen machen! Da unsere Consent Management-Plattform (CMP) dem IAB Consent Framework angehört, unterstützen wir die Better Ads Initiative. Und unsere Publisher-Partner sichern so ihre Erlöse.
Grundsätzlich solltet ihr euch überlegen, längerfristig auf Bad Ads zu verzichten. Denn ihr riskiert damit die Loyalität eurer User. Verweigern sie euch den Cookie Consent, verliert ihr eure digitalen Erträge – vor allem in Zeiten der Werbewelt ohne Cookies.
Habt ihr noch Fragen zu Better Ads? Oder möchtet ihr mehr über die Traffective Monetarisierungs-Plattform für Publisher erfahren? Unsere Experten beraten euch gerne!
Bildquelle: © 75tiks / stock.adobe.com
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