Update für das Transparency and Consent Framework

Update: Das Transparency and Consent Framework 2.0 kommt

Neues vom IAB Europe

Ab April 2020 gilt die neue Version des Transparency and Consent Framework: TCF 2.0. Das Update des europäischen Digitalmarketing-Branchenverbands IAB Europe bringt für alle Beteiligten einige Änderungen mit sich. Was es für euch Publisher bedeutet und wie ihr euch darauf vorbereiten könnt. 

Was macht das IAB Consent Framework?

Interactive Advertising Bureau (kurz: IAB Europe) ist der europäische Digitalmarketing-Branchenverband. Damit ihr auf euren Webseiten Userdaten Datenschutz-konform erheben könnt, hat der Industrieverband das sogenannte Transparency and Consent Framework (TCF) entwickelt – und damit Publishern und Marketern einen Open-Source und Non-Profit-Standard bereitgestellt.

Das TCF macht es führenden Medienhäusern, Werbetreibenden und Technologieanbietern möglich,

– Consent der Nutzer (Einwilligung fürs Cookie-Setzen) abzufragen und

– an alle Beteiligten zu übertragen sowie

– miteinander zu kommunizieren.

Es ist also eine Art Schnittstelle für User, Publisher und Marketer, die zudem für die DSGVO-Konformität sorgt. Als technischer Rahmen für das Transparency and Consent Framework dienen die sogenannten Consent Management Plattformen, kurz CMPs genannt – wie beispielsweise das Traffective Consent Management Tool.

Die Consent Management Provider, die auf dem IAB Consent Framework basieren, machen es euch Publishern so einfach wie möglich, die DSGVO einzuhalten und eure Erlöse zu sichern. Sie sind miteinander verbunden und übermitteln sich gegenseitig Informationen zu den Cookies. Alle offiziellen CMP-Anbieter werden auf der IAB Webseite gelistet.

So funktioniert das Transparency and Consent Framework

Im TCM agieren insgesamt drei Akteure:

– Vendoren: Das sind Dienstleister, die eine eigene Domain nutzen, um Daten zu verarbeiten. Das sind die sogenannten „Third Partys“ – oder einfach die Drittanbieter. In diese Kategorie fallen zum Beispiel Website-Tracking-Systeme, AdServer, Demand Side-Plattformen (DSPs), Sell Side-Plattformen (SSPs) sowie Data Management-Plattformen (DMPs). Bei der Registrierung im TCF müssen Vendoren erklären, für welchen Zweck sie Daten verarbeiten wollen. Diese Information könnt ihr über die sogenannte Global Vendor List

– Publisher + Werbetreibende: Ihr stellt in dieser Auslieferungskette euren Content bereit. Auch Werbetreibende sind für das TCF eine Art „Publisher“, wenn sie auf ihren Webseiten Daten durch Vendoren erheben lassen – zum Beispiel, um den Erfolg einer Werbekampagne zu messen. Publisher und Werbetreibende holen den Consent der User ein und erklären ihnen, wer und zu welchen Zwecken auf ihren Plattformen Daten erhebt.

– Consent Management-Plattformen (CMPs): Das sind Spezialdienstleister, die für Publisher und Werbetreibende das Consent Management übernehmen. Sie geben dem User Gelegenheit, seine Cookie-Einwilligung zu geben (Opt-in) oder diese abzulehnen (Opt-out).

Damit die verschiedenen Akteure miteinander kommunizieren können, legt das Transparency and Consent Framework ein Verzeichnis fest. Aus diesem erfährt der jeweilige Vendor, den ihr auf euren Webseiten integriert, ob er personenbezogene Daten verarbeiten darf bzw. ob der User ein explizites Opt-in vorgenommen hat.

Update des IAB Europe: Von TCF 1.1 auf TCF 2.0

Ab April 2020 gilt die neue Version des Transparency and Consent Framework 2.0. Spätestens ab dem 30. Juni wird die Vorgänger-Version – das TCF 1.1 – nicht mehr von den Consent Management Plattformen unterstützt.

TCF 2.0: Die wichtigsten Änderungen im Überblick

– Neue Bestimmungen für das „legitime Interesse“: Vendoren können sich für bestimmte Verwendungszwecke (Purposes) auf das sogenannte legitime Interesse berufen. Legitim – oder berechtigt – ist im Rahmen des Datenschutzes jedes Interesse, das auf Grund der Rechtsordnung genehmigt ist. Dem kann der User nun widersprechen.

– Mehr Verwendungszwecke: Die Anzahl der Purposes wurde von bisher fünf auf zehn erweitert.

– Special Purposes: Es wird zwei Verwendungszwecke geben, denen User nicht widersprechen können, unter anderem aus Sicherheits-Gründen wie AdFraud-Identifizierung.

– Special Features: Diese Features benötigen einen eigenen Opt-In. Dazu zählt zum Beispiel die Nutzung von Geolocation-Daten.

– Technische Beschreibungen für Mobile: Die neue Version wird um Informationen darüber erweitert, wie Cookie Consent in Apps standardisiert gespeichert wird.

Das ändert sich mit dem Transparency and Consent Framework 2.0 für Publisher

Ab Frühjahr 2020 werden die Datenschutzeinstellungen im Google-AdServer angepasst. Aktuell ist es noch möglich, den AdServer so einzustellen, dass das Cookie-Setzten und die Datenverarbeitung auch ohne User Consent geschehen. Dies wird demnächst nicht mehr möglich sein. Aber was bedeutet das für euch?

Um die Werbung DSGVO-konform auszuliefern, benötigt ihr in Zukunft eine Consent Management-Plattform (CMP), die den IAB TCF 2.0-Standard unterstützt – wie zum Beispiel das Traffective Consent Management Tool.  Die CMPs ermöglichen euch, die entsprechenden Zustimmungen stets automatisch einzuholen und eure Vermarktungsservices rechtskonform zu halten. So bleiben eure digitalen Erlöse gesichert.

Das kann das Traffective Consent Management Tool:

– Cookie Consent bei jedem einzelnen User gesetzeskonform einholen,

– diese Information dokumentieren und verwalten,

– dem Nutzer jederzeit eine Übersicht über seine getätigten Zustimmungen („Opt-ins“) liefern,

– ihm die Möglichkeit geben, seine Einwilligung zu verweigern („Opt-out“) und

– den Werbepartnern die gesammelten Infos übermitteln.

Unser Webinar zum Thema TCF 2.0 könnt ihr euch hier auf Youtube anschauen. Unser Director Business Development Heiko Staab erklärt in dem Video das TCF 2.0 und stellt das Traffective Consent Management Tool in einer Live-Demo vor.

Unsere Präsentation zum Webinar könnt ihr euch hier herunterladen.

Beachtet bitte: Wenn ihr euer eigenes Consent Management Tool benutzt, müsst ihr dieses künftig beim IAB registrieren – das erfordert die aktuellste vom IAB vorgegebene Version!

So profitieren Publisher vom Transparency and Consent Framework Update

Wir haben für euch die wichtigsten Vorteile zusammengestellt, die euch die neue Transparency and Consent Framework-Version bringt:

Bessere Zusammenarbeit aller Markt-Beteiligten 

Die Änderungen, die für das TCF 2.0 durchgeführt wurden, versprechen reibungslosere Prozesse zwischen allen Akteuren des Programmatic Advertising: Datenschutzbehörden, Werbetreibenden, Vendoren und euch Publishern. Da bei der Entwicklung der neuen TCF-Version viele Datenschutzbehörden mitgewirkt haben, sind zudem einige rechtliche Grauzonen beseitigt worden.

Mehr Kontrolle über Drittanbieter 

Mit dem Transparency and Consent Framework 2.0 habt ihr mehr Kontrolle darüber, mit welchen Vendoren ihr zusammenarbeitet. Und auch darüber, welche der verschiedenen Rechtsgrundlagen die Drittanbieter verwenden, um eure User-Daten zu verarbeiten. Zwar können Vendoren auf rechtlicher Basis das legitime Interesse präferieren. Ihr könnt dies künftig außer Kraft setzen und eine bestimmte Rechtsgrundlage „vorschreiben“.

Cookie-Transparenz für eure User

Das legitime Interesse verwenden viele Publisher aktuell als primäre Rechtsgrundlage für den User Consent. Daraus geht für Nutzer nicht klar hervor, was mit ihren Daten tatsächlich passiert. Das neue TCF 2.0 verschafft euren Lesern mehr Transparenz. Und es gibt ihnen die Möglichkeit, der Daten-Verarbeitung zu widersprechen – jedoch nicht pauschal. Eure User können auswählen, welchen Purposes sie zustimmen, und welchen nicht.

Mehr Eigenregulierung für das Netzwerk

Das Transparency and Consent Framework 2.0 hat verbesserte Selbstverstärkungsmechanismen:

– Vendoren sind verpflichtet, nur Signale von registrierten CMPs zu nutzen.

– Die CMPs müssen Infos über das bei einem bestimmten Publisher eingesetzte User Interface (UI oder Benutzerschnittstelle) permanent aufzeichnen und diese stets parat halten. So stellt das System sicher, dass alle Daten auf dem aktuellsten Stand sind, und verschafft mehr Transparenz für Vendoren.

– Der von IAB Europe entwickelte “CMP-Validator” hilft festzustellen, ob eine Consent Management Plattform DSGVO-konform ist.

– Zudem gibt es weitere Tools, um jeden aus dem Framework zu entfernen, der sich nicht an die Regeln hält.

So kann das TCF 2.0 einen hohen Standard garantieren.

Neuer Marktstandard, dank Google-Engagement

Auch Google arbeitete an der neuen TCF-Version mit und will dem Transparency and Consent Framework demnächst offiziell beitreten. Das könnte die Initiative von IAB Europe zum Marktstandard machen.

Transparency and Consent Framework 2.0: Aktueller Stand

– Bis zum 31. März müssen sich alle Vendoren für das TCF 2.0 angemeldet haben und die Beta-Version unterstützen können. Aktuell befindet sich der entsprechende Code in der Testphase, damit die neue Version zum vorgegebenen Termin fehlerfrei allgemein verfügbar ist.

– Ab dem 30. April soll das TCF 2.0 von allen CMPs praktisch ohne Einschränkungen unterstützt werden.

– Vom 31. März bis 29. Juni läuft die sogenannte Übergangsphase, in der alle Framework-basierten CMPs in der Verlagsumgebung vollständig eingesetzt werden.

– Ab dem 30. Juni wird die Version TCF 1.1 nicht mehr unterstützt.

Habt ihr noch Fragen zum CMP-Update oder zu unserem Consent Management Tool? Unsere Experten beraten euch gerne!

Bildquelle: © Song_about_summer/stock.adobe.com

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