Nach dem Google Core Update 2025: Das Diversifizieren von Traffic‑Quellen wird für Publisher zunehmend wichtiger
Das Google Core Update 2025 war für viele digitale Publisher ein Weckruf. Dramatische Traffic-Verluste, auch via Discover, und sinkende Sichtbarkeit in der organischen Suche verdeutlichten: Neue Traffic-Strategien sind fällig. Was ihr jetzt konkret tun könnt, um euch von Big Playern wie Google unabhängiger zu machen und mehr Kontrolle zu behalten.
Rückblick: Das Google Core Update 2025 brachte „Gewinner“ und „Verlierer“ hervor
Das Update, welches am 30. Juni 2025 startete, war bis Mitte Juli 2025 vollständig ausgerollt. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes „Broad Core Update“: einen weitreichenden Algorithmus-Wechsel, der alle Inhaltsarten und Themenbereiche betraf. Wie bei Core-Updates üblich überarbeitete Google dabei umfassend seine Ranking-Systeme, mit dem Ziel, qualitativ hochwertigen und hilfreichen Content in der Suche hervorzuheben.
Zahlreiche Branchenanalysen zeigen, dass dieses Update zu starken Schwankungen in den Google-Ergebnissen führte. Es gab dabei – wie immer – Gewinner und Verlierer. Insbesondere wurden folgende Veränderungen beobachtet:
- Große Volatilität bei Sichtbarkeit und Traffic verschiedener Medien
- Massive Traffic-Einbrüche über Google Discover
- Besondere Betroffenheit von Websites im sogenannten YMYL-Bereich („Your Money or Your Life“: Gesundheit, Finanzen etc.)
- Verstärkte Vernetzung von KI-Funktionen bei Google (beispielsweise AI Overviews)
- Stärkere Betonung von Experience, Expertise, Authoritativeness & Trust (E-E-A-T) in den Bewertungen
Für Publisher waren die Auswirkungen des Core Updates eher heterogen:
- In einer Analyse von 22 Websites wurden bei etwa 80 Prozent der Seiten in den ersten zwei Wochen Traffic-Rückgänge zwischen 20 – 50 Prozent gemeldet.
- Gleichzeitig stellte eine andere Auswertung fest, dass Websites mit weniger als 1 Mio. Visits pro Monat im Durchschnitt stärker zulegen konnten: Laut Netzwerk-Daten waren Seiten „1,5‑mal wahrscheinlicher“ Gewinner als Verlierer.
Jedenfalls wurden viele Seiten im Rahmen des Updates geprüft und neu – im Kontext von Qualität, Nutzererfahrung und Autorität – bewertet.
Status quo: Traffic-Verlust und andere Herausforderungen für Publisher
Laut einem Report von Digiday berichten selbst etablierte Marken von spürbaren Traffic-Rückgängen – oder zumindest von einer instabilen Sichtbarkeit. Auch unsere Publisher-Partner sehen sich zunehmend mit einer unsicheren Traffic-Lage konfrontiert. Berichten zufolge wächst außerdem die Sorge hinsichtlich Auffindbarkeit: Weil KI-gestützte Features dazu führen, dass User Inhalte häufig direkt in den SERPs oder im Discover-Feed konsumieren.
Wachgerüttelt: Das Google Core Update 2025 hat vielen von euch gezeigt, dass die Abhängigkeit von Kanälen wie Google Search oder Google Discover ein Risiko darstellt – insbesondere wenn ihr keine alternativen Traffic‑Quellen aufgebaut habt. Zwar hält Google offiziell fest, dass es Discover weiter ausbauen will – etwa durch Follow-Funktionen für Lieblings-Publisher. Doch es ist ratsam, neue Traffic-Strategien zu etablieren, um von Google, Discover oder Such-Algorithmen unabhängiger zu werden.
Ausblick: Traffic-Strategie und Monetarisierung – neu gedacht
Wer jetzt seine Traffic-Quellen diversifiziert, stellt Weichen für die Zukunft auf. Ab sofort heißt es für euch: „mehrgleisig“ fahren und gleich mehrere Traffic- und Monetarisierungsstrategien verfolgen.
Newsletter- und E-Mail-Marketing ausbauen
Direkt zählt am meisten: Wer ganz nah an seinem Publikum bleibt, bleibt auch im Rennen. Hier bietet sich nach wie vor das „gute alte“ Newsletter-Marketing an. Denn redaktionelle Newsletter gelten als direkter Kommunikationskanal und eine zuverlässige Traffic-Quelle. Sie geben euch Kontrolle über User-Kontakte, sichern stabile Reichweite, helfen euch, die Leserbindung zu stärken – und festigen so eure Position gegen negative Suchalgorithmus-Änderungen.
Achtet beim Ausbau von E-Mail-Marketing auf
- regelmäßige, gut segmentierte Newsletter mit Mehrwert (nicht nur „Top-Artikel“, sondern exklusive Inhalte),
- klare inhaltliche Positionierung,
- Konsistenz & Verlässlichkeit (feste Versandtage, vorhersehbare Themen, Wiedererkennbarkeit),
- Hierarchie von News, Exklusivem und Community-Geschichten.
Zusätzliche Medienformate einführen
Wenn ihr euch bisher ausschließlich auf Text-Content spezialisiert habt, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um mit Formaten wie Podcasts oder Audio zu experimentieren. Vor allem Video Content ist gerade auf der Überholspur. Er bringt euch nicht nur neues Publikum, sondern auch zusätzliche Werbeerlöse aus Video Advertising – zumal ihr hier nicht einmal eigene Bewegtbild-Inhalte benötigt, um mit Videos sofort Geld zu verdienen.
Auch hier sind die Wege vielfältig, um neue Zugriffskanäle und Nutzergewohnheiten zu erschließen:
- Produziert Video-Inhalte für TikTok, Instagram Reels, YouTube Shorts, angepasst an Plattform und Publikum.
- Erstellt regionalen Content und bereitet lokal relevante Themen unterhaltsam und informativ auf.
- Etabliert interaktive Formate, in denen Publikumsbeteiligung gefördert wird.
Eigene Traffic-Kanäle aufbauen
Eigene Web-Apps oder mobile Apps, Community-Plattformen oder Push Notifications sind wertvolle Kanäle, um eure Zielgruppen direkt zu erreichen – ganz ohne Algorithmus-Filter. Auch Social Media sind und bleiben eine bewährte Traffic-Quelle. So erreicht ihr User, die gar nicht über Google suchen, und nutzt gute Gelegenheit für virale Effekte und Markenbekanntheit sowie baut eure mediale Reichweite aus.
KI-Strategien entwickeln und alternative Suchsysteme beachten
Hilfreich ist es, eure Inhalte für alternative Suchmaschinen und Ökosysteme wie Bing, DuckDuckGo oder Apple News zu optimieren, um eure Traffic-Quellen zu diversifizieren. Auch um KI-SEO kommt ihr über kurz oder lang nicht umhin. Damit ihr diese Traffic-Strategie erfolgreich nutzen könnt, ist es ratsam, eure Inhalte so aufzubereiten, dass KI-Systeme sie verstehen und verwenden können.
Wichtig ist hier jedoch zu beobachten, wie KI-Search und Zero-Click die Zugriffe beeinflussen, um möglichst früh darauf zu reagieren. Die gute Nachricht: Es entstehen gerade die ersten Kooperationen zwischen Publishern und AI-Plattformen, was unter anderem die Diversifizierung eurer Erlösquellen bedeutet.
First-Party-Daten und Personalisierung stärker nutzen
Skalierbare First-Party-Daten gewinnen vor allem in der Post-Cookie-Ära zunehmend an Bedeutung. Hilfreiche Features, um diese Informationen zu sammeln, sind Userkonten, Umfragen oder direkte Feedback-Mechanismen. Eigene Communitys, Mitgliederbereiche und Foren liefern ebenfalls Daten, die es euch ermöglichen, Inhalte personalisiert und segmentiert auszuspielen – beispielsweise via Push-Nachrichten. Das erhöht die Userbindung, verbessert Interaktionsraten und macht euch unabhängiger von Drittanbietern.
Doch das ist noch nicht alles: Die Qualität redaktioneller Beiträge bleibt auch künftig im Fokus und wird darüber entscheiden, ob eure Leserschaft euch treu und loyal bleibt.
Auf Qualität, Nutzerzentrierung und Themenfokus setzen
Im Hinblick auf die aktuellen Marktentwicklungen wird es sinnvoll und notwendig sein, sowohl in die Breite (Traffic-Quellen und Monetarisierung) als auch in die Tiefe (Content-Qualität) zu gehen. Das bedeutet auch bei der Content-Erstellung: Klasse statt Masse. Dafür eignen sich beispielsweise Nischen- und Special-Interest-Themen, bei denen ihr eine gewisse Expertise nachweisen und euch so differenzieren könnt. Auch regionale und lokale Topics sind weniger umkämpft und sprechen Zielgruppen mit hoher Relevanz an.
Zum nachhaltigen Erfolg gehören jedoch nicht nur eine tiefgründige, fundierte Recherche und hoher journalistischer Anspruch an eure Inhalte, sondern auch der einzigartige Blickwinkel. Wer sich traut, „out of the box“ zu denken, hat gute Chancen, als Referenz oder Inspirationsquelle für andere zu sein und zitiert zu werden.
Um es in Googles Worten zusammenzufassen: Es bleibt weiterhin wichtig, hilfreiche Inhalte für Menschen, nicht für Suchmaschinen zu erstellen.
Schnellcheck: Was sollten Publisher jetzt tun?
- Bewerten und optimieren: Bei welchen Seiten (und warum) hat sich der Traffic seit dem Update besonders stark verändert – und was kann ich hier nachjustieren?
- Analysieren: Ist meine Content-Strategie stark genug in Bezug auf Expertise, Tiefe und Aktualität?
- Prüfen: Welche Kanäle jenseits von Google betreibe ich aktiv (Newsletter, Social, App)?
- Nach weiteren Möglichkeiten suchen: Wie kann ich meine Traffic-Quellen diversifizieren?
Es lohnt sich außerdem, stets zu beobachten, wie sich KI-Features und Empfehlungs-Algorithmen weiterentwickeln – und wie es sich auf euer Geschäftsmodell auswirkt. Hier helfen Tools wie Google Search Console, Analytics oder SERP-Tracker, frühzeitig zu erkennen, wenn sich etwas verändert, und nötige Optimierungen vorzunehmen.
Unser Fazit: Traffic-Quellen und Monetarisierungswege diversifizieren
Das Google Core Update 2025 machte deutlich: Selbst etablierte Publisher sind nicht vor Traffic-Einbrüchen sicher. Obwohl manche kleinere Seiten Gewinne verzeichneten, ist diese Dynamik nicht verlässlich und verstärkt den Druck, nicht ausschließlich von Google abhängig zu bleiben. Was jetzt für Publisher von entscheidender Bedeutung ist:
- Eigene Kanäle (Newsletter, Apps, Push) und Communitys aufbauen
- Medienformate (Video, Audio, Podcasts) und Traffic-Quellen (alternative Such-Ökosysteme) diversifizieren
- Kooperation mit lokalen Unternehmen und Institutionen anstreben (Sponsoring, Partnerschaften, gemeinsame Projekte), um neue Publikumsschichten zu erreichen
- Neue Monetarisierungsoptionen (beispielsweise Lizenzvereinbarungen mit KI-Plattformen) ausloten und etablieren
Zu guter Letzt: Google bleibt weiterhin wichtig, sollte aber im Idealfall nicht die einzige Säule sein. Wer also auf direkte Beziehungen zu seinem Publikum und auf Vertrauen statt auf Algorithmen setzt, reduziert seine Abhängigkeit und behält mehr Kontrolle. Dann kann das nächste Update kommen …
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Titelbild: generiert mit Midjourney







