KW 45: Neue Google-Features und TikTok-KI-Tools – und die Stellungnahme von IAB Europe zum Digital Fairness Act
In der vergangenen Woche: Google führt Query Groups in der Search Console ein, um ähnliche Suchanfragen zu bündeln. Parallel stellt Google mit Pomelli ein KI-Marketing-Tool für KMU vor, während TikTok seine Creator-Tools um KI-Funktionen erweitert. IAB Europe fordert die EU auf, den Fokus auf die Durchsetzung bestehender Vorschriften zu legen, statt neue Werberegelungen einzuführen.
Google bündelt Suchanfragen mit Query Groups in der Search Console
Die Analyse von Search-Performance-Daten wird durch eine neue Funktion deutlich übersichtlicher: Google hat Query Groups in der Search Console eingeführt, die ähnliche Suchanfragen automatisch gruppieren. Das KI-gestützte Feature fasst Varianten wie „guacamole dip recipe“, „easy guacamole dip recipe“ oder „how to make guacamole dip“ zu einem Cluster zusammen – statt dutzender Einzelzeilen seht ihr nun die Hauptthemen, die eure Zielgruppe interessieren. Die Gruppierung erfolgt durch KI und entwickelt sich kontinuierlich weiter, beeinflusst aber nicht euer Ranking. In der neuen Karte „Queries leading to your site“ im Insights-Report erhaltet ihr drei Ansichten: Top-Gruppen nach Klick-Volumen, aufsteigende Trends und rückläufige Entwicklungen. Jede Gruppe zeigt die Gesamt-Klicks sowie eine nach Klicks sortierte Liste der enthaltenen Queries. Per Drill-down gelangt ihr zum Performance-Report mit allen granularen Einzelabfragen.
Das Feature wird schrittweise ausgerollt und steht nur Properties mit hohem Query-Volumen zur Verfügung – für kleinere Sites ist die Gruppierung jedoch weniger relevant.
Quelle: Google Search Central
Googles Pomelli generiert Marketing-Kampagnen aus der Website-DNA
Google adressiert mit Pomelli gezielt KMU ohne große Kreativ-Budgets: Das neue KI-Marketing-Tool analysiert die Unternehmens-Website und extrahiert daraus eine Business-DNA – inklusive Brand-Identität, Tonalität, CI-Farben und präferierter Schriftarten. Auf dieser Basis erstellt Pomelli in drei Schritten komplette Kampagnenvorschläge. Nach der DNA-Erkennung generiert das Tool konkrete Kampagnenideen mit Templates, die per Prompt individualisiert werden können. Die Vorschläge umfassen verschiedene Visuals samt Headlines und Beschreibungstexten, angepasst an die Marken-Bildsprache – etwa im Story-Format mit CTA-Buttons wie „Shop now“.
Für die Content-Strategie bedeutet dies: Selbst mit begrenzten Ressourcen könnt ihr markenkonsistente Kampagnen erstellen, die authentisch wirken. Parallel stellt Google im AI Studio die Vibe Coding Experience bereit, mit der ihr dank Gemini-gestütztem Annotation Mode in Minuten vom Prompt zur funktionierenden AI-App gelangt.
Quelle: OnlineMarketing.de
TikTok erweitert Creator-Tools um KI-Funktionen für Content-Erstellung
TikTok investiert massiv in KI-gestützte Creator-Tools, um Content-Produktion zu vereinfachen und lukrativer zu machen. Mit Smart Split könnt ihr längere Videos – etwa Vlogs oder Podcast-Episoden – automatisch in mehrere kürzere Clips zerlegen, komplett mit Captions und Transkription. Die Funktion steht weltweit in TikTok Studio Web zur Verfügung und eignet sich besonders für Content mit einer Länge von über einer Minute.
Das zweite neue Feature „AI Outline“ generiert per Prompt Videotitel, Hashtags, Hooks und komplette Content-Outlines – alternativ wählt ihr ein derzeit beliebtes Thema aus den Creator Search Insights. Die erstellte Gliederung umfasst sechs modifizierbare Videoabschnitte, die ihr direkt für die Aufnahme nutzen könnt. AI Outline startet zunächst in den USA und Kanada, weitere Regionen folgen. Besonders relevant für eure Monetarisierung: TikTok erhöht die Umsatzbeteiligung bei Subscriptions auf bis zu 90 Prozent – vorausgesetzt, ihr erfüllt die Kriterien von 10.000 Followern, 100.000 Views im Vormonat und mindestens drei Subscription-only-Videos monatlich.
Quelle: t3n
IAB Europe äußert Bedenken bezüglich der Einführung des Digital Fairness Act und fordert Umsetzung bestehender Regeln
IAB Europe hat seine Stellungnahme zur EU-Konsultation zum Digital Fairness Act eingereicht und kritisiert fundamentale Mängel im Konsultationsdesign, die zu verzerrten Ergebnissen führen könnten. Die zentrale Forderung: Statt neuer Regulierung sollte die EU bestehende Gesetze vollständig und konsistent umsetzen. Digital Advertising ist bereits umfassend durch GDPR, DSA, UCPD, AVMSD und ePrivacy-Richtlinie reguliert – neue werbe-spezifische Regeln sind überflüssig. IAB Europe empfiehlt der Kommission, sich auf effektive Implementierung und Aufsicht zu konzentrieren, klare Leitlinien für Rechtssicherheit bereitzustellen und kohärente Anwendung bestehender Gesetze sicherzustellen.
Besonders wichtig für euch: Die Organisation fordert, dass compliant personalisierte digitale Werbung weiterhin erheblichen Wert für EU-Wirtschaft und Konsumenten liefern kann. Statt gezielter Enforcement-Maßnahmen sollten zunächst Leitlinien zu schädlichen oder vorsätzlichen Praktiken erstellt werden. IAB Europe betont zudem die Bedeutung selbstregulatorischer Initiativen und Best Practices der Branche. Die Stellungnahme adressiert Schlüsselbereiche wie Dark Patterns, unfaire Personalisierung, Influencer-Marketing und regulatorische Vereinfachung – alles Themen, die eure programmatische Vermarktung direkt betreffen.
Quelle: IAB Europe




