Website als MFA gebrandmarkt? Transparency Utility Tool liefert die Antwort
Wenn eure digitalen Werbeeinnahmen ohne einen sichtbaren Grund zurückgehen, könnte es ein Hinweis darauf sein, dass eure Domains auf einer der sogenannten ‚Made for Advertising‘-Blocklists gelandet sind. Bis vor Kurzem hatten Publisher keine Chance, dies herauszufinden. Mit dem MFA Transparency Utility Tool des Brand Safety Instituts (BSI) wendet sich dieses Blatt.
‚Made for Advertising‘ – warum solche Websites auch für Publisher problematisch sind
Was ‚Made for Advertising‘-Website, auch als ‚Made for Arbitrage‘ oder kurz MFA-Sites bekannt, problematisch für die gesamte digitale Werbebranche macht, haben wir bereits in diesem Blogbeitrag erläutert. Kurzer Reminder: Es geht dabei um Seiten, die nur zu Werbezwecken erstellt worden sind. Durch übermäßige Werbung, minderwertige Inhalte und aggressive Monetarisierungsstrategien bieten sie Usern keinen echten Mehrwert und erzeugen eine negative UX (User Experience).
Der schlechte Ruf der MFA-Sites wirft nicht nur auf euch Publisher einen ‚dunklen Schatten‘ – und drückt nebenbei den TKP. Auch Advertiser mögen sie nicht: Denn sie führen zu ineffektiven Werbeausgaben. So sieht sich das gesamte programmatische Ökosystem von MFA-Websites gefährdet. Darum wirkt die Branche der rasanten Verbreitung – und dem Erfolg! – solcher Angebote entgegen und erstellte bereits Sperrlisten für ‚tatverdächtige‘ Domains.
Das Problem für Publisher: Es gibt bis dato keine einheitliche Definition für Made-for-Advertising, lediglich einige Versuche, die Merkmale festzuhalten – wie dies beispielsweise der Leitfaden der 4As-Foundation (American Association of Advertising Agencies) tut. Das führt dazu, dass auch eure Seiten über kurz oder lang, als MFA gebrandmarkt, auf einer Blocklist landen könnten. Trifft es euch, merkt ihr das eventuell daran, dass eure CPMs (Cost per Mille Raten) sinken und bestimmte Vendoren nicht mehr euer programmatisches Inventar kaufen. Doch eine Chance darauf, herauszufinden, ob ihr bereits auf einer MFA-Blocklist steht, gab es für euch bisher nicht.
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MFA Transparency Utility: Ein BSI-Tool für Publisher sorgt für (mehr) Klarheit
Damit Publisher in dieser Sache nicht mehr im ‚Dunklen tappen‘ müssen, rief das Brand Safety Institute (BSI) Anfang März 2025 das MFA Transparency Utility ins Leben: ein Tool, das Publishern nun Klarheit bringen soll. Dafür schlossen sich der BSI Publisher Council und die 4As, in Absprache mit dem IAB, dem IAB Tech Lab und der ANA, mit führenden MFA-Blocklist-Anbietern wie Integral Ad Science (IAS), Jounce Media oder Pixalate zusammen. Die Letzteren verpflichten sich, euch mehr Transparenz – und einen Einblick in die Sperrlisten zu bieten.
So könnt ihr anhand dieses Tools
- überprüfen, ob eure Websites als Made-for-Advertising-Domains klassifiziert und auf einer der führenden MFA-Blocklists verzeichnet sind;
- verstehen, wie Advertiser euer Angebot wahrnehmen und
- was ihr ggf. ändern solltet, um die Qualität eurer Inhalte und Attraktivität eures Inventars für Werbetreibende zu verbessern.
AdExchanger berichtet außerdem, das BSI bleibe am Thema ‚MFA-Transparenz für Publisher‘ dran, um weitere Services einzuführen, die euch neue Erkenntnisse über die besagte Problematik zutragen. So solle es euch künftig möglich sein, nachzuvollziehen, wie genau die einzelnen MFA-Blocklist-Anbieter euer Angebot bewerten und was zu eurer MFA-Klassifizierung geführt hat: Seien es Bedenken hinsichtlich
- geringer Sichtbarkeitswerte,
- der Brand Safety oder
- des hohen Anteils vom sogenannten Invalid Traffic.
Wer das MFA Transparency Utility in seiner Beta-Phase nutzen möchte, kann sich via BSI-Website bewerben, um die Daten zu seiner Domain einzusehen.
Unser Fazit: Qualitätsjournalismus bleibt auch in KI-Zeiten ein Garant für Werbeerlöse
Es ist nicht mehr von der Hand zu weisen: Künstliche Intelligenz erleichtert den ‚programmatischen Alltag‘ und macht die Arbeit aller Marktteilnehmer – von Publisher über Advertiser bis hin zur Tech-Branche – produktiver. Dennoch raten wir, einen achtsamen Umgang mit KI zu pflegen, um die Qualität eurer Inhalte nicht aus den Augen zu verlieren. Denn sowohl jetzt als auch in Zukunft werden hochwertige Werbeumfelder geschätzt und bevorzugt – und sichern stabile Publisher-Erlöse.
Titelbild: Jonathan Farber / Unsplash
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