Sellers.json: Für mehr Transparenz und weniger Anzeigenbetrug im Programmatic Advertising
Neues vom IAB Tech Lab
Mit sellers.json bringt das IAB Tech Lab ein neues Produkt auf den digitalen Werbemarkt, das für mehr Transparenz im Programmatic Advertising sorgen soll. Und für weniger Cyber-Kriminalität wie Ad Fraud. Wie profitiert ihr Publisher von der neuen Technologie? Wir zeigen es euch.
Ihr kennt bereits die Initiative des IAB Tech Lab (IAB Technology Laboratory) namens Authorized Digital Sellers? Der Mechanismus, der dahinter steckt – die Datei ads.txt –, erschwert den Anzeigenbetrug, in der Online-Werbung bekannt unter dem Namen Ad Fraud. Dabei sind in der ads.txt, die in eure Website integriert ist, alle von euch autorisierten Verkäufer gelistet. Nur sie dürfen euer digitales Anzeigeninventar vermarkten. Wie AdSense beispielsweise. So stellt diese Technologie sicher, dass Cyberkriminelle nicht auf eure Werbeflächen zugreifen können. Damit Ad Fraud keine Chance hat.
Ab 2019 bietet das IAB Tech Lab zwei weitere AdTech-Produkte an: sellers.json und das OpenRTB Supply Chain Object. Wobei die beiden zusammengehören und im Paket geliefert werden. Sie geben Käufern genaue Informationen über die Herkunft und die Qualität eures Inventars. So setzt sich das IAB noch stärker für Transparenz in der programmatischen Werbung ein. Und damit für mehr Sicherheit für alle Beteiligten der Werbelieferkette (Supply Chain).
Wir von Traffective unterstützen die Online-Branche rund um die Themen digitale Erlösoptimierung und Supply Path Optimization. Dabei geht es um den Stellenwert einzelner Teilnehmer der Lieferkette im programmatischen Handel. Und um Transparenz: für euch Publisher sowie für Werbetreibende und Werbebörsen. Deshalb sind wir stets bemüht, solche Initiativen wie sellers.json für unsere Publisher-Partner zu integrieren.
Ihr wollt mehr darüber erfahren, wie wir Publisher bei der Monetarisierung unterstützen? Unsere Experten beraten euch gerne: kostenlos und unverbindlich.
Was ist sellers.json?
Während Publisher mit ads.txt eine Liste von autorisierten Verkäufern führen, ermöglicht sellers.json den Demand-Partnern wie Supply Side Plattformen (SSPs) und Anzeigenbörsen, Publisher und Wiederverkäufer zu listen, deren Inventar sie verkaufen. Vorausgesetzt, diese setzen auf Programmatic Advertising. Die Datei sellers.json hat ein vordefiniertes Format – ähnlich wie ads.txt. Sie wird von Demand-Partnern auf ihren Servern gehostet und verwaltet.
Das Mechanismus von sellers.json ist etwas komplexer: Es ist keine einfache Datei wie ads.txt, sondern im JavaScript-Objekt-Notationsformat (JSON) geschrieben.
Welche Infos beinhaltet sellers.json?
Um die Identität eines Publishers oder eines Wiederverkäufers mithilfe von sellers.json zu beschreiben, kann die Datei bis zu sieben Info-Felder enthalten. Davon sind zwei obligatorisch und fünf optional.
Folgende Angaben kann die Datei beinhalten:
• Obligatorisch sind:
– seller_id: Eine eindeutige Identifikationsnummer des Publishers oder seines Verkäufers.
– directness: Diese Angabe zeigt, ob ein Inventarverkäufer der Publisher selbst oder sein Wiederverkäufer ist. Oder beides.
• is_confidential: Ist die Identität des Verkäufers vertraulich?
• name: Name des Publishers
• domain: informiert darüber, ob der unter seller_id angegebene Verkäufer auch der Besitzer der Domain ist.
• comment: Sonstiges über den Verkäufer, wie zum Beispiel Angaben darüber, ob der Verkäufer nur native Ads zulässt.
• ext: Platzhalter für werbesystemspezifische Erweiterungen (wie TAGID- oder DUNS-Nummer).
Und was hat es mit dem OpenRTB SupplyChain Object auf sich?
Das OpenRTB SupplyChain Object ist eine Ergänzung von sellers.json. Es informiert Käufer über alle Teilnehmer der Werbelieferkette. Das Script besteht aus einer Reihe von Knoten. Jeder Knoten stellt einen Verkäufer in der Lieferkette dar. So ist es möglich, den gesamten Anfragenablauf bis zur finalen Werbeanzeige nachzuvollziehen.
Die Werbetreibenden und Anzeigebörsen nutzen diese beiden Technologien, um die Angebotsanfragen genau unter die Lupe zu nehmen. Und somit transparente, sichere Käufe zu tätigen.
Unser Fazit: Was bringen die neuen AdTech-Produkte euch Publishern?
Mehr Transparenz! Habt ihr bis dato nicht genau gewusst, wer eure Impressionen kauft oder weiterverkauft, ändert sich das mit der Implementierung von sellers.json. Ihr habt also euer Inventar besser im Blick und sichert euren Lesern ein besseres Surf-Erlebnis – ohne Bad Ads, die euch schaden können.
Im Moment müsst ihr sellers.json nicht zwingend implementieren. Es ist allein eure Sache, wie ihr eure Werbequalität sichert. Bedenkt jedoch: Die Bedeutung qualitativ hochwertiger Online-Werbung steigt rasant – vor allem im Hinblick auf die neuesten Entwicklungen im Bereich des Cookie Consents. Deshalb werden Technologien wie sellers.json längerfristig unabdingbar sein, um am digitalen Werbemarkt nicht nur für mehr Transparenz zu sorgen, sondern auch die Cyber-Kriminalität nachhaltig abzuwehren.
Habt ihr Fragen zu sellers.json oder anderen Technologien der digitalen Werbebranche? Unsere Experten beraten euch gerne!
Bildquelle: © BillionPhotos.com / stock.adobe.com
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