KW 52: Optimistische Prognosen für 2026, AI-Lizenzdeals im Vergleich und Social Impact
In der vergangenen Woche: Die Medienbranche zeigt sich optimistisch für 2026. Außerdem: Laut einer aktuellen Studie bevorzugen Google AI Overviews Seiten mit Fan-Out-Rankings. Bei AI-Lizenzdeals führt Microsoft mit seinem Pay-per-Use-Modell. Parallel fordert IAB Europe Standards für soziale Nachhaltigkeit in der digitalen Werbung – und Google lockert seine Unified-Pricing-Regeln.
Fan-Out-Rankings steigern Zitierwert in AI Overviews um 161 Prozent
Eine Analyse von 10.000 Keywords durch Surfer SEO zeigt: Seiten, die sowohl für die Hauptanfrage als auch für mindestens eine Fan-Out-Query ranken, werden zu 51 Prozent in AI Overviews zitiert – während Seiten, die nur für die Hauptanfrage ranken, lediglich 20 Prozent der Zitierungen ausmachen. Die Korrelation zwischen Fan-Out-Rankings und Zitierhäufigkeit liegt bei beachtlichen 0,77 nach Spearman.
Surfer SEO empfiehlt explizit, nicht gezielt Fan-out-Queries zu verfolgen, sondern das Thema ganzheitlich zu beherrschen. Für die Publisher-Content-Strategie bedeutet das: Statt auf einzelne Keywords zu optimieren, sollte man thematische Tiefe aufbauen, indem man ein breites Spektrum verwandter Fragen beantwortet und so eine umfassende inhaltliche Abdeckung von Kernthemen entwickelt.
Quelle: Search Engine Land
Trotz schwierigem Start blickt Medienbranche optimistisch auf 2026
Nach einem holprigen Jahresauftakt mit flachen digitalen Werbeerlösen im ersten Quartal dreht sich die Stimmung in der Publisher-Branche. Vier von sechs börsennotierten Verlagen meldeten im dritten Quartal 2025 Zuwächse bei den digitalen Werbeeinnahmen im Jahresvergleich – darunter News Corp, The New York Times, USA Today und Ziff Davis. Auch andere Publisher berichten von soliden Buchungen, wobei einige sogar einstellige prozentuale Steigerungen gegenüber dem Vorjahr erwarten. Die New York Times prognostiziert für Q4 digitale Werbeerlöse im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Mehrere Führungskräfte gaben an, dass auch das erste Quartal 2026 bereits vielversprechend aussieht und schneller anzieht als in früheren Jahren. Diese Entwicklung wird durch neue Video-Produkte und Premium-PMP-Deals gestützt, die höhere Preise ermöglichen. Trotz anhaltender Traffic-Herausforderungen durch KI-Suche und Social-Media-Rückgänge stabilisiert sich das Geschäft – ein ermutigendes Signal für eure Monetarisierungsplanung.
Quelle: Digiday
IAB Europe fordert Standards für soziale Nachhaltigkeit in digitaler Werbung
IAB Europe hat nun den Bericht „Beyond Reach“ veröffentlicht, der erstmals systematisch erfasst, wie die Industrie mit sozialen Nachhaltigkeitsthemen umgeht – von Medienvielfalt über Desinformation bis zu Diversität in der Lieferkette. Die zentrale Erkenntnis: Es existieren keine gemeinsamen Definitionen, Grenzen oder KPIs über Märkte und Medientypen hinweg.
Der Bericht zeigt, dass verschiedene Initiativen bereits an der Bewertung von Medieninhalten, Organisationen und Planungspraktiken arbeiten – allerdings fragmentiert und unkoordiniert. IAB Europe plant, aus diesen Erkenntnissen interoperable KPIs zu entwickeln, die qualitativen Medienwert ohne Bias erfassen. Dies könnte mittelfristig bedeuten, dass Werbetreibende verstärkt nach messbaren sozialen Qualitätskriterien eurer Angebote fragen werden – ein zusätzlicher Faktor neben Viewability und Brand Safety.
Quelle: IAB Europe
Microsoft überzeugt Publisher bei AI-Lizenzierung
In einer umfassenden Bewertung von acht Publishern schneidet Microsoft bei AI-Lizenzdeals am besten ab – mit einem aggregierten Score von 8 von 10 Punkten. Die Plattform punktet durch transparente Kommunikation, faire Bezahlung und ein Pay-per-Use-Modell für ihr AI-Content-Marketplace. OpenAI folgt mit 7 von 10 Punkten, während Google und Perplexity mit jeweils 2 von 10 Punkten die Schlusslichter bilden. Anthropic erhält sogar 0 Punkte – die Plattform ignoriert Lizenzanfragen komplett und missachtet robots.txt-Anweisungen. ProRata zeigt mit seinem 50-Prozent-Revenue-Share-Modell einen faireren Ansatz, leidet aber unter geringer Nutzerakzeptanz.
Die Botschaft für eure Verhandlungen: Nicht alle AI-Deals sind gleich, und ihr solltet genau prüfen, welche Plattformen echte Partnerschaften anstreben versus jene, die primär Content abgreifen wollen.
Quelle: Digiday
Google lockert Unified-Pricing-Regeln nach regulatorischem Druck
Google hat seine Unified-Pricing-Regeln im Ad Manager abgeschafft, die seit 2019 den Mindestpreis für alle Käufer einheitlich hielten. Es war bis dato nicht möglich, Premium-Käufer mit höheren Preisen anzusprechen, während Restwerbeflächen gleichzeitig günstiger angeboten werden konnten.
Nun können Publisher unterschiedliche Preisstrategien für verschiedene Demand-Quellen fahren, was potenziell höhere Yields ermöglicht. Diese Änderung folgt auf Urteile in den USA und der EU gegen Googles AdTech-Geschäft.
Quelle: Press Gazette



