KW 36: Agentic AI, Perplexity’s Publisher-Modell und Supply-Path-Optimierung
In der vergangenen Woche: Perplexity stellt ein neues Vergütungsmodell für Publisher vor, während The Trade Desk die Rolle von SSPs neudefiniert und Agentic AI programmatische Werbung revolutioniert. Zudem gibt es Updates zu Supply-Path-Optimierung und Effizienzsteigerungen im programmatischen Ökosystem.
Perplexity’s neues Vergütungsmodell für Publisher
Perplexity AI hat ein innovatives Vergütungsmodell für Publisher angekündigt. Das neue Abonnementmodell heißt „Comet Plus“. Das Unternehmen stellt dafür einen Pool von 42,5 Millionen Dollar zur Verfügung. Über den KI-gestützten Webbrowser Comet können Publisher nun Einnahmen aus direktem, Crawler- und AI-Agent-Traffic generieren.
Das neue Modell basiert auf Feedback von Publishern, die bereits am bestehenden Programm zur Teilung von Werbeeinnahmen teilnehmen. Diese Entwicklung könnte ein Wendepunkt in der oft angespannten Beziehung zwischen KI-Unternehmen und Content-Anbietern sein.
Quelle: Digiday
The Trade Desk definiert Rolle von SSPs neu
The Trade Desk (TTD) hat seine Klassifizierung von Supply-Side-Plattformen (SSPs) signifikant gewändert. SSPs werden nun als „Reseller“ betrachtet – und nicht als essenzielle Durchleitungsinstanz für Publisher-Inventar. Eine Neudefinition, die weitreichende Konsequenzen für das programmatische Ökosystem hat. Diese Änderung wird durch Kokai, die KI-gestützte Plattform von The Trade Desk, umgesetzt.
Konkret bedeutet dies, dass Kokai „wiederverkauftes“ Inventar benachteiligt und stattdessen „saubere“ Lieferwege bevorzugt. The Trade Desk argumentiert, dass dies zu mehr Transparenz und Effizienz führt. Für Publisher könnte dies jedoch eine Reduzierung der Einnahmen über bestimmte SSPs bedeuten.
Die Neuklassifizierung fördert direkte Integrationen wie OpenPath oder die kuratierte SP500-Liste von The Trade Desk. Publisher, die über diese Wege angebunden sind, berichten bereits von steigenden Ausgaben. Für alle anderen könnte es schwieriger werden, Zugang zu Budgets über The Trade Desk zu erhalten.
Quelle: Digiday
Agentic AI revolutioniert Programmatic Advertising
Agentic AI steht kurz davor, die Art und Weise, wie ihr mit Werbeplattformen interagiert, grundlegend zu verändern. Diese Technologie ermöglicht es KI-Systemen, eigenständig Aufgaben zu planen und auszuführen, was enorme Auswirkungen auf eure täglichen Workflows haben wird. So könnte ein KI-Agent selbstständig Kampagnen optimieren, Berichte analysieren und sogar Empfehlungen für eure Monetarisierungsstrategie geben.
Besonders spannend wird es, wenn Agentic AI mit generativer KI kombiniert wird. So könntet ihr beispielsweise per Chat-Interface komplexe Aufgaben an euren KI-Assistenten delegieren, der dann automatisch Kampagnen anpasst, Creatives erstellt oder Zielgruppen analysiert. Um das volle Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen, müssen Werbeplattformen ihre Systeme für KI-Agenten öffnen. Hier kommt das Model Context Protocol (MCP) ins Spiel, das eine standardisierte Schnittstelle zwischen KI-Assistenten und Werbesystemen schaffen soll.
Für euch als Publisher bedeutet der Einsatz von Agentic AI eine drastische Effizienzsteigerung. Damit könnten Routineaufgaben vollautomatisch ablaufen, während ihr euch auf strategische Entscheidungen konzentriert. Ihr müsst euch allerdings neue Rollen und Kontrollmechanismen überlegen.
Quelle: Ad Tech Explained
Supply-Path-Optimierung: Fortschritte und anhaltende Herausforderungen
Die Association of National Advertisers (ANA) hat in ihrem aktuellen Programmatic Transparency Benchmark wichtige Erkenntnisse zur Supply Path Optimization (SPO) veröffentlicht. Trotz einiger Fortschritte gehen jährlich immer noch etwa 26,8 Milliarden Dollar an globalem programmatischem Medienwert durch ineffiziente Lieferwege verloren.
Positive Entwicklungen zeigen sich in der Reduzierung der Anzahl von SSPs und aktiven Domains. Der Median der genutzten SSPs sank von 19 auf 17, während die Zahl der aktiven Domains von 53.799 auf 28.958 zurückging. Dies deutet auf eine stärkere Konzentration der Ausgaben hin. Zudem stieg der Anteil von Private Marketplace-Transaktionen auf 87,8 Prozent, was höhere CPMs, aber auch potenziell bessere Qualität bedeutet.
Besonders erfreulich ist der Rückgang der Ausgaben für Made-for-Advertising (MFA) Websites auf einen Median von 0,8 Prozent. Dies zeigt, dass Bemühungen, die Inventarqualität zu verbessern, Früchte tragen. Allerdings gibt es immer noch Ausreißer mit bis zu 28,7 Prozent MFA-Anteil.
Quelle: Digiday