Web vs. Native Apps

Warum Web Apps die zukunftssichere Alternative für Publisher sind

Bei Publishern hält sich oft noch die Vorstellung, man benötige unbedingt eine Native App. Warum diese Ansicht nicht richtig ist, hat Traffective Co-Founder Heiko Staab kürzlich in seinem Gastartikel in der HORIZONT erläutert. Hier die wichtigsten Pros und Kontras aus Sicht von Publishern  – mit Augenmerk auf Monetarisierung.


Native Apps: teuer, redundant und oft unnötig komplex 

Bei einer Web App genügt ein zentrales Content-System (CMS), das die Inhalte für alle Plattformen und Geräte liefert – inklusive der einfachen Integrationen von offenen Web-Standards. Native Apps hingegen benötigen für alle Integrationen eigene Frameworks und Software Development Kits (SDKs), und diese sind aufwendig aktuell zu halten und zu pflegen. Letztlich bedeutet dies eine ständige doppelte Produktpflege für App und Website mit entsprechenden Personalkosten. Web Apps sind dagegen effizient und punkten mit weniger Entwicklungskosten sowie einfacher Anbindung mit nur einer Codebasis. Hinzu kommt, dass die früheren Vorteile von Native Apps, etwa zusätzliche Mehrwert-Daten, aufgrund von Privacy-Entwicklungen wie Apples App Tracking Transparency (ATT), kaum noch vorhanden sind.

Hürden bei der Vermarktung 

Arbeitet man mit Native Apps ist es schwierig, eine homogene Struktur über alle Kanäle aufrechtzuerhalten. Demand Side Plattformen (DSPs), die auf Apps spezialisiert sind, können nicht die gesamte Reichweite abbilden, was wiederum Advertisern die Skalierung erschwert. Die Folge: Ein geringerer Auktionsdruck. Traffic wird weniger effektiv vermarktet, was zu geringeren Einnahmen führen kann. In der Praxis sehen wir diese Unterschiede immer wieder: Für Publisher kann die Entscheidung pro Web App (statt Native) zwei- bis dreifach höhere Erlöspotenziale bedeuten. Die direkte Anbindung an das Programmatic Stack und Standards wie PreBid macht’s möglich  – ohne komplexe zusätzliche Frameworks.

Privacy: Zustimmung über alle Plattformen hinweg

Mittlerweile existieren einheitliche Consent Management Tools (CMP), die für Websites und Web Apps gleichermaßen zum Einsatz kommen. Diese ermöglichen ein vereinfachtes Zustimmungsmanagement ohne Redundanzen. Diese CMP werden auch in Native Apps eingesetzt – in Kombination mit den entsprechenden Frameworks der Plattformen Apple und Google. Wo bei Nativen Apps teilweise noch Daten von Drittanbietern App-übergreifend ausgetauscht werden können, wird von Apple und langfristig auch von Google nun ein Riegel vorgeschoben (ATT und Privacy Sandbox). 

Fazit

Die wichtigsten Faktoren für Publisher – Flexibilität, Skalierbarkeit, Zukunftssicherheit und Optimierung der Erlöse bei voller Kostenkontrolle – können Web Apps viel besser als Native Apps gewährleisten. Und das bei deutlich geringeren Entwicklungskosten. Die Vorteile eines einheitlichen Set-ups von Web und Web App sind nicht zu unterschätzen, da sie es Publishern ermöglichen, ihre gesamte Reichweite effizient zu vermarkten.